Projekt    Gebäude     Person Karl Schneider     Bauherr & Architekt    Aufgabe & Grundstruktur

 

Das Projekt der Karl Schneider Passage

Die Karl Schneider Passagen im Zentrum des Stadtteils Eimsbüttel schließen sich an das 1928 nach den Plänen des Architekten Karl Schneider errichtete Eckgebäude Osterstraße 118 - 122 / Heußweg 33-35 an. Nach der Ausbombung 1943 blieben nur Ruinen und die Läden im Erdgeschoß stehen. 1951 erfolgte der Wiederaufbau.

Mit dem Neubau der Karl Schneider Passagen wird nicht nur ein Einkaufszentrum errichtet, sondern der Bau eines Wohn- und Geschäftshause realisiert, dessen Front sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Ein signifikantes Gebäude, dessen Passagen den Blick in das Innere der Grundstücksflächen erlauben. Die Architekten haben mit der Planung eine Verdichtung der Bebauungsfläche im inneren Bereich erreicht und gleichzeitig eine große Fläche in eine interessante Grünanlage verwandelt, die sich von der früheren Nutzung als Garagenflächen und Kraftfahrzeugreparaturflächen positiv abhebt. Der neue Innenbereich lädt zum Verweilen und Bummeln ein und dazu, die Angebote der Gasthäuser und Geschäfte wahrzunehmen.

Die Karl Schneider Passagen werden für die Bewohner der Häuser in den umgebenden Straßen reizvoll sein und auf die Geschäfte der Umgebung einen belebenden Einfluß haben. Die Gründung der "Aktionsgemeinschaft Quartier Osterstraße e.V." zeigt, daß die Karl Schneider Passagen zum richtigen Zeitpunkt gebaut werden.


 

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Die Gebäude der Karl Schneider Passage

An der Straße Heußweg werden zwei dem Gewerbe dienende Gebäude errichtet. Auf einem Gebäude befinden sich drei Dachgeschoßterassenwohnungen. Zwischen den beiden Frontgebäuden wird der Weg in die Passage eröffnet.

Es ist geplant, die Vita-Apotheke in das Gebäude zu verlegen und die übrigen Geschosse zu einem Gesundheitshaus zu vereinigen, in dem Arztpraxen eingerichtet werden. Im Innenbereich der Passagen gibt es zwei längere Gebäude, die in den Obergeschossen Wohnungen enthalten und im Erdgeschoß Läden. Die Wohnungen sind durch Treppenhäuser gegliedert und zur Passage hin geöffnet und durch die Passage geschützt. Die meisten Wohnungen sind mit einer Terasse versehen. Da der Innenbereich vor Straßenlärm geschützt ist und großzügig Frei. Und Grünflächen vorgesehen sind, handelt es sich um Wohnungen höchster Qualität, die alle Ansprüche auf ruhiges Wohnen in zentraler Lage befriedigen. Von diesen an der Passage liegenden Gebäuden führt ein Torweg auf den Hof des Eckgrundstücks Osterstraße / Heußweg und weiter in die Osterstraße.

Im hinteren Bereich der linken Passage ist in der früheren Emelka Kinohalle ein Verkaufsgeschäft von Aldi vorgesehen. Zusammen mit dem Laden von SPAR an der Ecke des Gesamtgrundstücks ergibt sich ein reizvolles Angebot.

Im Innenbereich, weit zurückgesetzt in die Grünfläche, befindet sich ein Wohngebäude mit einem Kinderspielplatz und einer schönen Pergola.


 

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Der Architekt Karl Schneider

Mit der Benennung der Passage wird der Architekt Karl Schneider geehrt, der für das Hamburg der Reformbewegung der zwanziger Jahre Bedeutendes geleistet hat und zu dessen Schülern sich einige der Architekten zählen, die nach 1945 in der Hamburger Bauwelt eine bedeutende Rolle gespielt haben. Hamburg  hatte in den zwanziger Jahren eine Reihe international berühmter Architekten wie Fritz Höger mit dem Chilehaus, Fritz Schuhmacher mit der Finanzbehörde oder Karl Schneider mit der Jarrestadt und der Villa Michaelsen. Für den städtebaulichen Wettbewerb um die Jarrestadt in Winterhude erhielt er den ersten Preis und konnte einen großen Wohnblock der Siedlung bauen. Karl Schneider, 1930 als Professor für Architektur an die Landeskunstschule am Lerchenfeld berufen, wurde 1933 als "Kulturbolschewist" aus dem Amt gewiesen.

In Deutschland konnte er nicht bleiben und emigrierte 1938. Im Jahre 1948 starb er in Chicago. Sein Nachlaß befindet sich im Getty-Center, aber ein Schneider-Archiv gibt es auch in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste. Robert Koch und Eberhard Pook haben sein Werk in dem Buch: "Karl Schneider, Leben und Werk 1892-1945" (Dölling & Galitz, Hamburg) porträtiert.


 

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Die Bauherren & Architekten

Die Bauherren sind die Erben von Friedrich G. Groenewold, der 1951 das Eckgebäude wieder aufgebaut hat. Er hatte sehr früh einen Blick für die Bedeutung des Standorts und des Gebäudes. Die Bauherren haben als Jugendliche den Wiederaufbau 1951 begleitet. Die Absicht, den jetzigen Bauplatz zu bebauen, geht bereits auf die Jahre 1966/67 zurück und wurde über viele Jahre lang weiter entwickelt bis zur heutigen Planung.

Der Planungsauftrag an die Architekten BPHL erging bereits 1993. BHPL steht für das Architektenbüro von Bassewitz Patschan Hupertz Limbrock GmbH, das im Jahre 1887 in Hamburg gegründet wurde und u.a. in Eimsbüttel 1935 das Werksgebäude von Beiersdorf und, erneut für Beiersdorf, die Erweiterung 1986 plante. Dieses Architektenbüro ist mehrfach durch Preise geehrt worden, darunter zwei Preise des Architekten- und Ingenieursvereins Hamburg e.V. für das "Schönste Bauwerk des Jahres": 1993 für Abendrothsweg 31 und 1997 für Uhlenhorster Hof - Howeg 53, 64, 65. Beide Gebäude wurden gemeinsam mit dem Bauherrn Groenewold geplant und errichtet.


 

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Die Aufgabe & Grundstruktur

Die Aufgabe war, den Ort neu zu definieren und ihm stadträumlich und durch die Ausformulierung der Gebäude eine eigene Identität zu geben. Der Außenraum gliedert sich in eine öffentliche, verkehrsfreie Ladenpassage und ein private Gartenanlage im rückwärtigen Blockinnenraum.
Durch die Bereinigung und Neugestaltung des Blockinneren mit klaren Gebäudestrukturen und die Errichtung der zwei Kopfbauten am Heußweg entsteht ein lebendiger öffentlicher Raum, der mit einem vielfältigen Angebot an Laden-, Praxis, Büro und Wohnflächen eine Bereicherung für das ganze Viertel darstellt. Die Materialien der Gebäude, heller Putz und Tonziegel, passen sich an das vorhandene Karl-Schneider-Gebäude und die Gebäude der Nachbarschaft an und zeigen so ihre Zugehörigkeit zum Ort.    

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